Böblingen, den 15.07.2022.
Die Kollision zweier Flugzeuge nördlich der Panzerkaserne war das Szenario für 28 Helfer des THW Ortsbandes Böblingen. Über 24 Stunden wurden verschiedene Einsatzoptionen wie die Rettung und Erstversorgung von Verletzten, Bergung der Luftfahrzeuge und die Einsatzlogistik geübt.
Feldlagerbau
Bereits mit der Alarmierung wurden die Helfer darüber in Kenntnis gesetzt, dass es sich bei dem Szenario um einen längeren Einsatz handelt, bei dem die Einsatzkräfte eine Unterbringung vor Ort vorgesehen ist. Mit Marschgepäck und Proviant für die ersten Stunden rückten die Helferinnen und Helfer um 16:00 Uhr auf das Übungsgelände ab. Die Erste Aufgabe lautete: Feldlagerbau. Um Einsatzkräfte näher am Ort des Geschehens zu haben, hat sich im THW der Bereitstellungsraum 500 (BR 500) etabliert. Stefan Neininger, Zugführer des Ortsverbandes Leonberg, schulte die Böblinger Helfer und zeigte, was beim Aufbau des BR 500 relevant ist. Dabei gab es auch immer wieder einen Rückblick auf den größten vom THW je betriebenen Bereitstellungsraum am Nürburgring
Brandwache / Beleuchtung
Mit der Einrichtung des Feldlagers wurden weitere Einsatzoptionen erforderlich. Zur Sicherung des Platzes wurde eine Brandwache eingerichtet, um schnell auf mögliche Entstehungsbrände reagieren zu können. "Undenkbar, wenn die Helfer selbst durch einen Vegetationsbrand oder ähnlichem in Gefahr geraten würden", erklärt Frank Schwenkler, stellvertretender Ortsbeauftragter im THW Böblingen. Als Planer der Übung musste er stets neben den Gefahren, welche das Szenario beinhaltete, auch die real vorhandenen, wie die Trockenheit mit im Auge behalten.
Kommunikation
In der Unterkunft des THW Böblingen wurde ein LuK-Stab eingerichtet. Um Informationen aus dem Einsatz in die THW Struktur zu bekommen, richtete der Zugtrupp eine Führungsstelle ein und hielt den Kontakt zum Ortsverband. Leider stellte sich heraus, dass es im Bereich des Übungsgeländes Lücken im Digitalfunknetz gibt. Eine kleine Herausforderung, welche durch den Zugtrupp jedoch erfolgreich gemeistert werden konnte.
Ziel war es alle Informationen zu übermitteln, die für einen erfolgreichen Einsatzverlauf erforderlich sind.
Einsatzlogistik
Kein Einsatz ohne Logistik. Die Durchhaltekraft der Einheiten vor Ort wird entscheidend durch die Einsatzlogistik beeinflusst. Der Fachzug Logistik stellte die Versorgung mit Kraftstoffen und anderen Verbrauchsgütern sicher und forderte diese im nahe gelegenen Ortsverband an. Dort wurden fleißig Brötchen geschmiert und warme Mahlzeiten zubereitet.
Bereitstellung von Löschwasser
Auf Anforderung der Feuerwehr musste die Fachgruppe Wasserschaden / Pumpen eine Löschwasserversorgung samt Übergabestelle aufbauen. Bereits bewährt hat sich hier das Befüllen von landwirtschaftlichen Großtankfahrzeugen mit der motorbetriebenen Havariepumpe. "5000l fördert die Pumpe pro Minute", so Thomas Benter, Truppführer der Einheit. "Wir können so ein schnelles Befüllen von Güllefässern sicherstellen und einen großen Zeitvorteil im Pendelverkehr zur Einsatzstelle erzielen."
Bergung
Mit Abschluss der Flugunfalluntersuchung mussten die Helferinnen und Helfer noch die Bergung von Flugzeugteilen durchführen. Hierzu verfügt der Technische Zug in den Einheiten der Bergungsgruppe und der Fachgruppe Notinstandsetzung / Notversorgung über Spezialgerät zum Bewegen von Lasten. Die Übung, an der insgesamt 11 Fahrzeuge beteiligt waren endete am Samstagnachmittag mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.