Der erste Einsatz ließ nach dem Beginn der Bereitschaft nicht lange auf sich warten und kam, gelegen nach dem Abendessen, gegen 19:00 Uhr. Sobald der Alarm ertönte rannten alle Jugendlichen zu ihren Fahrzeugen und die Gruppenführer der drei Gruppen holten ihre Einsatzaufträge bei den Jugendbetreuern ab. Ein abgebrochener Notruf führte die Jugendlichen in den Waldseilgarten Herrenberg, wo eine unbekannte Anzahl an Personen von dem Unwetter überrascht worden waren. Zwei der Vermissten wurden schnell gefunden und wurden zum einen mit einer Schiefen Ebene von einer der 5 Meter hohen Plattformen im Kletterparkour und zum anderen mit dem Flaschenzug aus der Absturzsicherung, in die der Dummy gefallen war, gerettet. Parallel wurde die Einsatzstelle mit Scheinwerfern ausgeleuchtet, um das Arbeiten im Dunklen Wald zu ermöglichen. Als der erste Dummy gerettet war, konnte dieser dem JRK Böblingen, die mit einem Rettungswagen uns vor Ort unterstützten, übergeben werden. Das JRK fand heraus, dass sich insgesamt vier Personen zum Beginn des Gewitters im Waldseilgarten aufgehalten haben, das bedeutete für unsere Jugend noch zwei weitere Vermisste mitten im Wald. Sofort begannen mehrere Teams, die mit Taschenlampen ausgestattet waren, die Suche entlang der zahlreichen Pfade durch das Unterholz. Auch diese beiden Vermissten wurden nach einiger Zeit nahe einer Grillstelle aufgefunden. Da diese unterkühlt und verletzt waren mussten sie, mit der Unterstützung durch die Sanitäter des JRK, mit Tragen bis zu den Fahrzeugen auf dem Waldweg transportiert werden. Damit war der Einsatz erfolgreich beendet und unsere Jugendlichen konnten wieder zurück in den Ortsverband fahren.
Die Bereitschaft für den Rest des Abends stellte die jüngere Jugendgruppe 1, während die Jugendgruppe 2 schon einmal etwas Schlaf sammeln konnte. Die Jugendgruppe 1 bekam den Auftrag mögliche Bereitstellungsräume in Böblingen und Umgebung zu erkunden, um bei möglicher Anforderung von weiteren THW-Einheiten vorbereitet zu sein.
Um 2 Uhr morgens gab es dann einen Einsatz für die Jugendgruppe 2 mit dem Einsatzstichwort „Baum auf Straße“. Kurz nachdem sich die Jugendlichen jedoch auf den Weg machten, erreichte sie über Funk ein Notruf aus dem eigenen Ortsverband. Es gab eine Verpuffung in Halle 10 und es wurden noch Personen vermisst. Ausgestattet mit Atemschutzattrappen begannen die Jugendlichen umgehend mit der Suche in den verrauchten Garagen. Unter ständiger Aufsicht der Atemschutzüberwachung und der beiden Gruppenführer gelang es ihnen alle drei Dummys zu retten.
Um 7:30 Uhr trafen sich dann alle beim Frühstück wieder und konnten die Nacht revuepassieren lassen in der Erwartung des nächsten Einsatzes.
Um 9 Uhr wurden die Jugendlichen zu einem Forstunfall auf den Forsthof Sindelfingen allarmiert. Zur Unterstützung bei dieser Lage schloss sich die Jugendfeuerwehr Ehningen mit einer Löschgruppe dem Zug an. Angekommen am Forsthof teilte sich der Zug in zwei Einsatzabschnitte auf. Die Feuerwehr und die Gruppe eins befreiten den, unter einem Baumstamm eingeklemmten, Forstarbeiter und die Gruppen zwei und drei arbeiteten an der Rettung einer Person von einem Spielplatz, wobei
verschiedenste Hindernisse mit dem Verletzten in der Schleifkorbtrage überwunden werden mussten. Bei den Arbeiten an dem Spielplatz fanden die Jugendlichen einen Gummistiefel am Waldrand, der keiner der beiden bisher bekannten Personen zugeordnet werden konnte. Daraus schlossen die Gruppenführer, dass sich im Wald neben der Lichtung noch eine Person befinden musste. Alle THW-Gruppen und die Feuerwehr bildeten eine Suchkette und konnten so den Vermissten zwischen den Bäumen ausfindig machen.
Über das Mittagessen hinweg gab es weitere Aufträge, die es abzuarbeiten galt. Die Küche musste mit Notstrom versorgt werden, die Flure ausgeleuchtet, eine Werkzeugkiste für die Installation eines Mobilen-Hochwasser-Pegels in einen Schacht abgelassen und eine Führungsstelle für die anfahrenden THW-Einheiten und die in der Nacht erkundeten Bereitstellungsräume betrieben werden.
Nach Beendigung dieser Aufgaben unterbrach der letzte Einsatz die einsetzende Ruhe. In einem, durch den Sturm von der Wasserversorgung abgetrennten, Gebiet wurde ein Brand gemeldet. Die THW-Jugend wurde zur Löschwasserbereitstellung aus einem See alarmiert. Die Jugendfeuerwehr Deckenpfronn war bereits vor Ort als die Jugendlichen eintrafen. Schnell baute eine Gruppe eine Pumpe auf und stellt die Stromversorgung sicher. Die Beiden anderen Gruppen bauten die 100 Meter lange Schlauchstrecke und ein Wasserbecken auf. Nachdem jeder mal ein Strahlrohr führen durfte, begann der Abbau und anschließend das große Aufräumen und Putzen in der Unterkunft welches die Jugendlichen mit hoher Motivation bis zur letzten Minute viel schneller als erwartet erledigten.
Das Fazit dieser Aktion ist eine starke Leistung und größte Motivation aller Jugendlichen und eine großartige Unterstützung durch zusätzliche Jugendbetreuer, die unersetzliche Küchenmannschaft und Fahrzeuge und Material aus der Aktiven Mannschaft.